Der Nationalpark Hohe Tauern bietet auch im Winter vielfältige Möglichkeiten für seine Besucherinnen und Besucher. Bei geführten Touren nehmen Ranger Rücksicht auf die winterliche Natur und ihre Bewohner. So findet man hier ein ruhiges und eindrucksvolles Erholungsgebiet für Mensch und Umwelt.
Der Nationalpark Hohe Tauern umfasst die mächtigsten Gipfel Österreichs und zieht sich durch die Bundesländer Salzburg, Tirol, sowie Kärnten. Er ist der älteste und auch größte Nationalpark in Österreich. Auch im Winter gibt es hier einiges zu erleben. Geführte Schneeschuhwanderungen, Wildtierbeobachtungen oder Schneeschuhtreekings werden fast jeden Tag angeboten.
Nationalpark Rangerin Petra freut sich besonders, wenn sie Gästen etwas über die Wildtiere erzählen kann. Sie ist Nationalpark Rangerin aus Leidenschaft und weiß genau, wo sie Bartgeier, Steinadler, Gämse oder Murmeltiere beobachten kann. „Zu meinen Lieblingstouren zählt die Schneeschuhwanderung ins Fleißtal. Es ist eine beeindruckende Landschaft und man kann hier Steinwild im Wintereinstand beobachten - aber natürlich nur durchs Fernglas. Die ausgewiesenen Ruhezonen zu respektieren, ist äußerst wichtig.“ Denn im Winter finden die Tiere weniger Nahrung und haben daher weniger Energie. Ihre vorhandenen Fettreserven müssen für die kalte Jahreszeit ausreichen und zu viele Störungen können Gams, Auerwild und Co daher das Leben kosten.
Es ist also wichtig, sich in der Natur an ein paar Verhaltensregeln zu halten. Diese geben die Nationalpark Ranger jeder Gruppe mit: Die Dämmerung meidet, leise sein, Hunde an die Leine nehmen und als Gruppe nicht großflächig Spuren nebeneinander legen. Wer sich daran hält, hat schon viel für ein gutes Miteinander getan.
Der Nationalpark als Kinderparadies
„Sehr beliebt bei Familien mit Kindern ist die Tour zur Wildtierbeobachtung bei der Schaufütterung im Habachtal“, weiß Petra aus Erfahrung. In den kalten und schneereichen Wintermonaten finden Tiere wie Rot- und Rehwild hier nicht genug Nahrung. Der Nationalpark Hohe Tauern hat daher im Nationalpark-Forschungsrevier Habachtal eine Schaufütterung errichtet.
Hin und wieder dürfen Gäste die Fütterung begleiten und können das wilde Treiben der mächtigen Hirsche und der jungen Kälber aus nächster Nähe (aber in sicherem Abstand für die Tiere) erleben. „Manchmal mischen sich auch Gämse unter das Rotwild“, erzählt Petra. „Es ist immer ein tolles Erlebnis für Groß und Klein und es ist so schön zu sehen, wie Kinderaugen zu leuchten beginnen, wenn sie die Tiere beobachten. Und gleichzeitig kann man ihnen viel über den richtigen Umgang mit der Natur und den Tieren lernen.“
Dass Familien mit Kindern sich im Nationalpark Hohe Tauern sehr wohl fühlen, weiß auch Christine Vötter-Kirchner, Besitzerin des Umweltzeichen Hotels Mountainclub Ronach. Ihr Betrieb liegt mitten im Nationalpark Hohe Tauern in Wald im Pinzgau. „Eltern können ihre Kinder rund ums Haus auf den Wiesen spielen lassen und müssen sich keine Sorgen machen, hier fahren nicht viele Autos.“ versichert sie.
Wanderrouten starten direkt von der Haustüre weg. Die Gäste wissen auch zu schätzen, dass sie, trotz der ruhigen, abgelegenen Lage des Hotels, ihr eigenes Auto während des Winterurlaubs stehen lassen können. Der Skibus hält direkt vor der Haustüre und bringt Skibegeisterte in circa zehn Minuten Fahrtzeit ins Skigebiet Zillertal Arena.
Das Umweltzeichen Hotel begrüßt es auch, wenn Gäste generell mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Eine Abholung vom Bahnhof in Wald im Pinzgau ist möglich, und Zugreisende bekommen als Begrüßungsgeschenk ein Glas Bio-Honig.
Umweltzeichen Hotel Mountainclub Ronach im Winter (c) Hotel Mountainclub Ronach
Skifahren, Langlaufen und Co im Nationalpark Hohe Tauern
Auch auf Brettern kann man im Nationalpark Hohe Tauern unterwegs sein. Skibergsteigen, Skifahren, Snowboarden und Langlaufen ist hier möglich. Wer Lust hat die einzelnen Ortschaften entlang des Salzachtals zu erkunden, kann dies auch auf Langlaufskiern oder Skatern tun und anschließend bequem mit der Pinzgauer Lokalbahn (zwischen Zell am See und Krimml) zum Ausgangspunkt retour fahren.
Das hervorragende Loipennetz hat der ADAC mit fünf von fünf Sternen ausgezeichnet. Sollte es mit dem Schnee im Tal einmal eng werden, bieten sich einige Höhenloipen an. Traumhafte Aussichten auf die gewaltigen Dreitausender des Nationalparks Hohe Tauern sind dabei garantiert.
Möglichkeiten für Skitouren gibt es in allen acht Skigebieten der Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern. Besonders schön sind die Gebiete rund um Bad Gastein, Rauris oder Uttendorf. Alle Skitouren sind allerdings sehr anspruchsvoll, gute Kondition und entsprechendes skifahrerisches Können im Tiefschnee sind unbedingt erforderlich. Lawinen und andere Risiken müssen unbedingt berücksichtigt werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt die Nationalparkverwaltung Skitouren für Gebietsfremde nur in Kombination mit einem staatlich geprüften Bergführer.
Geführte Wanderungen durch verschneite Natur
Geführte Wanderungen bieten nicht nur die Rangerinnen und Ranger des Nationalparks an, auch einige Umweltzeichen Hotels bieten ihren Gästen regelmäßig Touren. So etwa das Umweltzeichen Hotel Outside in Matrei, Osttirol. Hier zeigt sogar der Hausherr selbst, Sepp Ganzer, den Gästen seine Lieblingsplätze im Nationalpark Hohe Tauern, und sein Wissen um die Region und ihre Geheimnisse bringt Urlauberinnen und Urlauber regelmäßig zum Staunen.
„Raus vom Alltag, raus aus der Stadt, raus in die Natur - das ist unser Slogan“ beschreibt Sepp sein Hotel. Eine beliebte Tour führt über den Staller Sattel. Dabei überschreiten man sogar die Staatsgrenze und nimmt sagenhafte Eindrücke mit nach Hause. Ein ebenso eindrucksvolles Erlebnis für Groß und Klein ist eine Fackelwanderung in den Abendstunden durch die Winteridylle von Matrei.
Die Verbundenheit zur Natur merkt man auch in den Zimmern des Hotel Outside (c) Hotel Outside
Was die Gastgeberinnen und Gasteber in den Umweltzeichen Hotels mit den Rangerinnen und Rangern auf jeden Fall gemeinsam haben, ist, dass ihnen gelebter Umweltschutz wichtig ist. Ihnen liegt der Nationalpark Hohe Tauern am Herzen, und sie wissen wie wichtig es ist, mit Flora und Fauna achtsam umzugehen.
So hat es der Nationalpark geschafft, heute jenen Tierarten wieder einen gesicherten Lebensraum zu geben, die durch eine Ausrottungswelle (u.a. gegen Beutegreifer) zu Beginn des 19. Jahrhunderts in fast ganz Europa ausgerottet worden sind. Dazu zählt der Steinadler Aquila chrysaetos, dessen Bestand mit circa 40 Brutpaaren im Nationalpark Hohe Tauern gesichert ist. Auch der Alpensteinbock Capra ibex und das Murmeltier Marmota marmota waren bereits fast verschwunden, sind heute aber wieder weit verbreitet.
Im Nationalpark wird also die Natur geschützt und dem Menschen ein eindrucksvolles Naturerlebnis ermöglicht - klare Empfehlung für einen sanften Winterurlaub. Schneeschuhtouren werden noch bis Anfang April angeboten. Alle Touren sind hier zu finden: Tourenangebote Nationalpark Hohe Tauern