Gibt es etwas Schöneres als es sich nach einem anstrengenden Arbeitstag mit Chips und einem tollen Film auf der Couch gemütlich zu machen? Ja, gibt es! Nämlich dann wenn besagter Film auch noch mit dem Umweltzeichen ausgezeichnet ist. Was genau das bedeutet und warum wir unbedingt mehr Umweltzeichen-Filme brauchen – wir klären euch auf!
Nachhaltiger Transport
Bei einem Filmdreh spielen Entfernungen oftmals keine Rolle. So kann es durchaus vorkommen, dass verschiedene Szenen in verschiedenen Städten gedreht werden. Der Verzicht auf Flüge unter einer Distanz von 500 km ist daher ein erster Schritt Richtung klimafreundliche Anreise zum Drehort.
Zusätzlich werden Bus- und Bahnfahrten oder Fahrgemeinschaften im Team gefördert – etwa durch vergünstigte Öffi-Tickets. Auch vor Ort setzen umweltschonende Filmproduktionen auf Fahrzeuge ohne Verbrennungsmotor (z. B. Fahrräder, Elektroroller oder –autos).
Sonnenuntergänge im Flugzeug bekommt die Film-Crew häufig zu sehen.
Abfälle vermeiden
In Filmproduktionen sind für gewöhnlich jede Menge Menschen involviert. Und jede Menge Menschen produzieren bekanntlich jede Menge Abfall. Neben der richtigen Mülltrennung ist daher ein effizienter Umgang mit Materialien absolut notwendig. Bei Umweltzeichen-Filmen wird deshalb darauf geachtet, dass temporäre Gebäude (z. B. Zelte oder Kulissen) wiederverwendet werden können.
Auch bei Requisiten wird vor allem auf wiederverwendbare Materialien (z. B. Metall statt Holz) oder Produkte aus zweiter Hand zurückgegriffen. Infosheets und andere Unterlagen sollten zudem nur in der benötigten Anzahl und auf Recycling-Papier ausgedruckt werden.
Weitere Punkte, bei denen viele Ressourcen gespart werden können, sind digital erzeugte Spezialeffekte (statt echten Kulissen und Requisiten), sowie ausgeliehene oder Second-Hand-Kostüme und Naturkosmetik für die Maske.
Umweltfreundliches Catering und Hotel
Wer arbeitet muss auch essen – aber das im Falle der Umweltzeichen-Filme möglichst nachhaltig. Mehrweggeschirr oder Catering-Unternehmen, die nicht auf die Umwelt achten, sind hier ein großes No-Go. Oft haben zum Beispiel die Schauspieler einen eigenen Becher, der mit Namen versehen ist, um Einwegbecher zu vermeiden.
Genauso wie beim Catering wird auch bei den Unterkünften der Crew darauf geachtet, dass es sich um umweltzertifizierte Betriebe handelt. Ein spezieller Fokus liegt auch darauf, sorgfältig mit den Drehorten umzugehen und beispielsweise die lokale Tier- und Pflanzenwelt zu schützen. Für den Dreh in Naturschutzgebieten gelten darüber hinaus spezielle Auflagen.
Gesund, saisonal und regional!
Film ab!
Bekannte Beispiele, die man bereits im Fernsehen zu Gesicht bekommt, sind z. B. der ORF Landkrimi „Höhenstraße“ (der übrigens auch der erste grüne Film Österreichs ist!) oder Teile der SOKO Kitzbühel Serie. Christoph Grissemann und Dirk Stermann dürfen sich auch freuen, denn „Willkommen Österreich“ wird CO2-neutral produziert.
Trotzdem gibt es nach wie vor Verbesserungsbedarf bei vielen Filmproduktionen. Es kann so viel gemacht werden – von nachhaltigen Materialien bis hin zur energiesparenden Beleuchtungstechnik! Immer mehr Firmen in der Filmbranche wird das jedoch auch bewusst – die Chancen stehen also gut, dass wir in Zukunft noch mehr Fernsehabende mit umweltbewussten Filmen und Serien verbringen können.
Und jetzt: Film ab!
Quelle: Österreichisches Umweltzeichen